Am Freitagabend um 18:00 Uhr hieß es für die Feuerwehr und das Rote Kreuz „Brand im Seniorenzentrum Haus Frohnwiesen“.
Mit dieser Funkdurchsage begann die erste Großübung am neuen Seniorenzentrum in Plößberg.
Bei Eintreffen des Einsatzleiters wurde für die anrückenden Helfer die Lage etwas genauer.

„Vermutlich Zimmerbrand im ersten Obergeschoss, Brandabschnitt mit 8 Bewohner Zimmer komplett verraucht und vermutlich Personen noch im Brandabschnitt“
Um den Ernstfall mit dem größten Aufwand zu simulieren, entschied man sich für eine Komplettevakuierung.
Atemschutzträger gingen zur Brandbekämpfung und Personenrettung in den verrauchten Bereich vor. Weitere Kräfte durchsuchten systematisch das Gebäude und kontrollierten alle Zimmer nach weiteren Bewohnern.

Die Bewohner wurden alle zur Sichtung durch den Einsatzleiter des Rettungsdienstes in einen Aufenthaltsraum in das Erdgeschoss gebracht. Hier wurde eine Sammelstelle durch das Rote Kreuz eingerichtet und die Bewohner je nach Verletzungsgrad eingestuft.
Die Sammelstelle wurde durch den Einsatzleiter des Roten Kreuzes in Abstimmung mit dem Einsatzleiter Feuerwehr festgelegt, da durch die vielen Brandabschnitte im Gebäude der Bereich im Erdgeschoss als Sicher eingestuft wurde.

Je nach Einstufung der Bewohner durch einen Notarzt war klar, mit welchem Transportmittel der weitere Transport erfolgen kann. Zur Verfügung standen hier Krankentransportwagen, Rettungswagen oder herkömmliche Transportfahrzeuge der Feuerwehr.
Der Abtransport ging dann vom Seniorenzentrum ins Feuerwehrgerätehaus Plößberg, wo ein Behandlungsplatz aufgebaut wurde.

Dies ist nötig, da nicht jeder Bewohner im Ernstfall gleich in ein anderes Altenheim oder ein Krankenhaus transportiert werden kann. Denn auch in den umliegenden Altenheimen und Krankenhäusern ist eine gewisse Vorlaufzeit nötig um die 60 Bewohner, die künftig im Haus Frohnwiesen untergebracht sind, aufnehmen zu können.

Um den reibungslosen Abtransport zu Gewährleisten, bestand die Aufgabe für die Feuerwehr sämtliche Zufahrten zum Altenheim zu sperren und einen Einbahnstraßen-Verkehr zu errichten. Dies gestaltet sich als kleiner Mamut-Akt, da 6 kleinere Zufahrtsstraßen und Flurbereinigungswege zum Objekt führen.

Ca. 30min. nach Übungsbeginn konnte die erste Meldung des Einsatzleiters für etwas Beruhigung sorgen: „Feuer aus, Bereich Rauchfrei“

Nach ungefähr 1Std. erklang am Funk die erlösende Mitteilung: „Gebäude geräumt“!

Vor Ort waren die Rettungsdienste der BRK Kreisverbände Tirschenreuth und Neustadt/Weiden. Zahlreiche Schnelleinsatzgruppen des BRK sowie die Feuerwehren aus den Orten Plößberg, Wildenau, Beidl, Schönkirch, Liebenstein, Schönficht, Tirschenreuth, Bärnau, Schwarzenbach, Hohenthan, Tirschenreuth, Neustadt/WN, Floß, Püchersreuth und Störnstein.

Lobenswert ist bei dieser Übung die reibungslose Zusammenarbeit der Einsatz- und Abschnittsleiter der beiden Organisationen. Für diese einzelnen Führungskräfte, gilt es um die 300 Helfer zu koordinieren. Bei einer anschließenden Zusammenkunft wurden die einzelnen Auffälligkeiten noch besprochen und zum gemütlichen Teil übergegangen.

Im Großen und Ganzen war dies auch für jeden Helfer eine interessante Erfahrung.

Das Seniorenzentrum Frohnwiesen ist das vierte Seniorenheim im Lkr. Tirschenreuth, dass durch das BRK betreut wird und es finden in Zukunft 60 Heimbewohner Platz im neuen Heim.