Der diesjährige Übungstag stand ganz im Zeichen der Praxis.
Somit wurde bei der Theorie nur kurz die Gefährlichkeit von Rauch, das Vorgehen im Trupp und die Standard-Einsatzregeln angesprochen. Vielmehr wurde auf das Thema "Einschätzen von Situationen" eingegangen. Hier wurden gemeinsam mit dem Ausbilder anhand von Einsatzfotos und Videos die Vorgehensweise, Gefahren und mögliche Einsatztaktiken diskutiert.

Das Erkennen und Einschätzen solcher Gefahren anhand von Gebäudeoptik, Rauchbeschaffenheit und Feuerverhalten schützt nicht nur den Atemschutzgeräteträger, sondern ermöglicht auch schnelles und kontrolliertes Vordringen zu den Betroffenen im Ernstfall.

Die Ausbilder wiesen mit Nachdruck darauf hin, dass die Gefahr eines Brandes für den Atemschutzgeräteträger nicht nur in den Flammen begründet sei. Zuvorderst Rauch und folglich entzündliche Brandgase stellen die Hauptproblematik bei Gefährdungen im Innenangriff.

Im sich anschließenden Praxisteil setzten die Ausbilder ihr Hauptaugenmerk diesmal auf die Grundlage eines jeden Atemschutzeinsatzes wie das Ausrüsten im Fahrzeug, den neu eingesetzten Digitalfunk und das Beherrschen sämtlicher Gerätschaften für den Atemschutzeinsatz.

Um die zur Verfügung stehende Zeit optimal zu nutzen, umfasste der Praxisteil insgesamt drei Stationen, an welchen die Ausbilder Parallelunterweisungen abhielten.

Bei der Station Digitalfunk wurde durch Alexander Kraus, Kreisausbilder für Digitalfunk, der Umgang und die Funktion der neuen Digitalfunkgeräte nochmals intensiv geschult.
Diese Geräte werden seit einigen Monaten eingesetzt und lösen damit den in die Jahre gekommenen Analogfunk ab.

An der zweiten Station wurde das Ausrüsten im Fahrzeug und das effektivere Aufnehmen aller einzelnen Gerätschaften trainiert. Das schnelle Ausrüsten während der Fahrt ist einer der wichtigsten Parts, wenn es bei einem Brandeinsatz innerorts darum geht den Brand in einem Gebäude innerhalb kürzester Zeit unter Kontrolle zu bringen. Des Weiteren wurde bei dieser Station der Umgang mit dem Schlauchpakt, dem Rauchverschluss und der Wärmebildkamera geübt.

Zudem galt es die Station Strahlrohrtraining zu absolvieren. Dabei wurde ausgiebig auf das „wichtigste Werkzeug eines jeden Atemschutztrupps im Innenangriff“ eingegangen. Das Wissen um die Funktionen des Hohlstrahlrohrs und der sichere Umgang damit konnte durch intensives Training in Richtung Automatisierung geführt werden. Es galt auch die Verhältnismäßigkeit in Bezug auf Wasserschäden zu berücksichtigen.

Abschließend dankte der 1. Kommandant Christian Zölch neben allen Teilnehmern besonders den Ausbildern. Zölch, welcher den Atemschutz-Übungstag ganztägig begleitet hatte, zeigte sich beeindruckt vom Anspruch der Ausbildung und deren Umsetzung durch die Ausbilder. Er merkte an, dass die Atemschutzgeräteträger im Brandfall „Auge und Ohr“ des Gruppenführers oder Einsatzleiters sind.