Die Feuerwehren in ganz Deutschland werben seit längerer Zeit mit vielen Slogans, Werbeplakaten und sogar bedruckten Bussen für das Ehrenamt Feuerwehr. Die Mitgliederzahlen bei der Feuerwehr in ganz Deutschland sinken, aber die Anforderungen wachsen. 

So wird auch bei uns in Plößberg alle 2 Jahren eine Mitgliederwerbung gestartet. Heuer wurden wieder alle Jugendlichen im Alter von 12-15 Jahren per Brief eingeladen um sich die Thematik Jugendfeuerwehr etwas genauer anzuschauen. Insgesamt wurden 56 Briefe versandt.

Vergangenen Freitag war alles vorbereitet. „Herzlich Willkommen“ hieß es auf der Leinwand, Infomaterial lag auf den Tischen im Unterrichtsraum aus, Mitglieder der Jugendfeuerwehr standen bereit und wollten die neuen Interessenten begrüßen.

Man wartete vergeblich auf interessierte Jugendliche, die sonst mit funkelnden Augen vor den großen roten Autos stehen und, wie fast jedes kleine Kind, einmal Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau werden wollen. Kein einziger Jugendlicher war gekommen.

Solch eine Situation gab es laut dem Jugendwart noch nie: „Es waren mal weniger, mal mehr. Je nachdem ob jemand die ganze Clique mitzog oder ein Einzelner ein neues Hobby suchte, um auch neue Freunde kennenzulernen. Aber gar niemand, das war noch nie der Fall!“

Einer dieser besagten Werbeslogans des Landesfeuerwehrverbands lautet:

„Stell dir vor, es brennt und keiner kommt!“

Mit dieser Aussage mussten sich jetzt aber die Jugendwarte unserer Wehr selbst auseinander setzen!

Denn diesmal war keiner zu uns gekommen.

Wie in den Medien schon weit verbreitet, wird es immer schwieriger Jugendliche dazu zu bewegen, sich im Ehrenamt zu engagieren. Die Frage ist nun warum bzw. was muss man mehr machen, damit die Jugendlichen sich dem Thema Ehrenamt stellen und mit Spaß, Freude und Eifer bei der Sache sind.

Über das „Warum“ gibt es viele Meinungen. Die einen sagen das Angebot an Freizeitaktivitäten sei zu groß, die anderen sagen, die Jugend säße nur noch vor ihren PC’s und das soziale Interesse baue immer mehr ab. Wieder andere sagen, dass die Kinder schon in der Schule so überfordert werden, dass sie für ein Ehrenamt wie die Feuerwehr einfach keine Zeit mehr haben.

Egal ob A,B oder C: Fakt ist, diese Probleme sind nun auch in Plößberg angelangt! Die Jugendwarte sehen die Situation zwar als schwierig an, sind aber motiviert ein neues Konzept zu erarbeiten, um die Jugendfeuerwehr wieder attraktiver zu machen.

Deshalb hier gleich der erste Aufruf: „Wen das Thema Feuerwehr interessiert, egal ob Jung oder Alt, darf jederzeit ins Feuerwehrhaus kommen und sich über die ehrenamtliche Tätigkeit informieren. Wir erzählen Dir gerne welche Aktivitäten wir unternehmen, was unsere Aufgaben sind und was es heißt, ein Teil vom Ganzen zu sein“